Inna Servetnyk, MD, Pathologin und Dozentin an der DPU, und ihr US-amerikanischer Kollege sowie Co-Autor Dr. Igor Melnychuk, MD, Chief des Wound Care Department am Charles George Veterans Administration Medical Center in Asheville, USA, führen gemeinsam ein Forschungsprojekt zum Thema Wundversorgung durch. Sie haben kürzlich einen neuen Artikel mit dem Titel "Kennedy Terminal Ulcers and Trombley-Brennan Terminal Tissue Injuries: Mystery Solved?" in der US-amerikanischen Fachzeitschrift "Advances in Skin & Wound Care" veröffentlicht.
Die Publikation widmet sich einem seit 150 Jahren nahezu ungelösten Rätsel, das seit der Erstbeschreibung von Dr. Jean-Martin Charcot besteht: dem Unterschied zwischen Dekubitus und terminalen Hautläsionen als Anzeichen des nahenden Todes. Dr. Charcot beschrieb 1877 sacrale Hautläsionen, die vor dem Tod auftreten, nannte sie "decubitis ominosus" und postulierte ihre neurotrope Genese. Seitdem bleiben die Entstehungsmechanismen und die Abgrenzung zwischen druckbedingten und anderweitig entstehenden Hautveränderungen nicht eindeutig aufgeklärt und sind Gegenstand kontroverser Diskussionen.
Das internationale Autorenteam stellt die Hypothese auf, dass bestimmte anatomische Arterienanomalien im kleinen Becken, insbesondere Variationen der A. sacralis media, zu konsekutiven Veränderungen der Weichteilperfusion am Sakrum führen können, was eine Schlüsselrolle in der Pathogenese der terminalen Hautläsionen in Form von Trombley-Brennan Terminal Tissue Injuries spielen könnte.
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